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Para Karate

Was ist Para Karate?

Um Para Karate erklären zu können, muss man zunächst unterscheiden zwischen Para Karate als Wettkampfsport und Para Karate zur Selbstverteidigung unterscheiden.

In der Selbstverteidigung werden die Karate-Techniken auf das jeweilige Handicap angepasst und es wird trainiert, wie man sich dann z.B. als Rollstuhlfahrer im Ernstfall verteidigen kann.

Im Wettkampf präsentieren die Athleten des Para-Karate eine Kata, die im Zweifel an die Anforderungen des Handicap angepasst ist. Ein Rollstuhlfahrer muss sich dann zum Beispiel etwas einfallen lassen, um Fußtritte und ähnliche Techniken zu kompensieren. Bei der Kata handelt es sich um eine festgelegte Bewegungsabfolge, die hinsichtlich der korrekten Ausführung, Körperspannung und Ausstrahlung von Kampfrichtern mit Punkten bewertet wird. Für die Athleten ohne Behinderung gibt es neben Kata auch noch den Zweikampf, Kumite. Das wird im Para-Karate derzeit noch nicht umgesetzt. Auch die Unterteilungen in Klassen läuft anders als bei den Karatekas ohne Behinderung. Während hier nur nach Geschlechtern und Gewichtsklassen unterteilt wird, gibt es für die Athleten mit Handicap mehrere Klassen je nach Behinderung. So gibt es international die Klassen Rollstuhlfahrer, Menschen mit Lernbehinderung und Sehbehinderte. Bei den nationalen Wettkämpfen können auch Menschen mit anderen Handicaps an den Start gehen, zum Beispiel psychisch Kranke oder Gehbehinderte und Hörgeschädigte.

Die Wettkämpfe für das Para-Karate, bspw. Deutsche Meisterschaften oder Weltmeisterschaften, finden zusammen mit den Meisterschaften der Leistungsklassen der nicht behinderten Athleten statt.

Vereine, die Para-Karate anbieten, sind in ganz Deutschland (Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Rheinland-Pfalz usw.) verteilt. Dabei ist zu beachten, dass nicht jeder Verein, Training für alle Handicap–Klassen anbietet. In manchen trainieren z. B. Lernbehinderte gemeinsam mit allen anderen und erhalten nur Sondertraining. Das findet man aber jeweils heraus, wenn man sich an die Vereine und die Trainer wendet.

Fachwart

Ausschreibungen

Aktuelles

Eichsfeld Open

Para Karate -

Mit Freude haben mein Vizepräsident Mario Hochberg und ich die Einladung zu den Eichsfeld Open angenommen und gleich vorweg: es war ein fantastisches Turnier!
Nicht nur, dass viele Sportler aus Deutschland, Frankreich und der Niederlande hier anwesend waren und mit Begeisterung ihren Sport ausgeübt haben, sondern unsere Para Sportler waren Mitglied dieser Gemeinschaft. Der Karate-Sport hat mich fasziniert. Es war toll anzusehen, mit welcher Disziplin Jugendliche ihren Sport ausüben. Das ist das, was Sport ausmacht, aber auch dass unsere Para Sportler Mitglied dieser Gemeinschaft sind. Das ist nicht nur beim Wettkampf oder Ablauf aufgefallen, so dass man unsere Para Sportler im Zeitplan nicht irgendwo an den Rand gedrängt hat, sondern mittendrin eingeplant hat.

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Bedanken möchte ich mich bei den Organisatoren, die so ein tolles Turnier auf die Beine stellen und dass nun schon aus Tradition. Mein Dank geht aber auch an den Deutschen Karateverband, mit dem ich mehrere Gespräche geführt habe und für die es eine Selbstverständlichkeit ist, diesen inklusive Weg zu gehen. Danke an alle die da dran beteiligt sind. Ihr seid Vorbild für alle anderen Sportarten und ich freue mich schon auf nächstes Jahr!

Euer Präsident des TBRSV e. V.

Bericht & Foto: Volker Stietzel

Europameisterschaft in der Türkei

Para Karate -

In der letzten Woche fand die Europameisterschaft im Karate und Para-Karate statt. Dazu reisten wir als Team des Deutscher Karateverbandes nach Gaziantep in den Süd-Osten der Türkei.

Da meine Wettkämpfe erst am Freitag der letzten Woche begonnen haben und wir Dienstag schon angereist sind, habe ich die Gelegenheit genutzt mich einfach erst mal zu akklimatisieren. Leider habe ich die meiste Zeit im Hotel verbracht. Da es in der Stadt mehr Berg hoch und Berg runter ging, als es gerade Flächen gibt. Wenn ich eine Wanderung durch die Stadt gemacht hätte, wären wir mit Sicherheit bis Freitag die Arme abgefallen. Da muss man dann einfach Prioritäten setzen. Also habe ich die Woche eigentlich nur im Hotel oder in der Halle verbracht.

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Ich hatte das innere Glück dass die Nervosität auf den Wettkampf, im Verhältnis zu früher, erst relativ spät eingesetzt hat. D.h., ich bin viel länger schön entspannt geblieben. Karate ist halt zum großen Teil einfach nur Kopfsache.

Am Freitag, den Wettkampftag an sich war die Vorfreude und die Nervosität dann aber mit geballter Kraft vorhanden. Ich habe mich an dem Tag super gefühlt und es geschafft, mich bis ins kleine Finale vor zu arbeiten.

Im Kampf um die Bronzemedaille musste ich mich dann aber leider dem georgischen Athleten Joni Tophuria geschlagen geben.

Dennoch bin ich mit meiner Leistung total zufrieden. Ich habe es wieder geschafft meine Bestleistung auf den Punkt abzurufen und durch zu halten. Was ich nach dem Wettkampf auch gleich gezeigt hat. Nach dem Wettkampf hat sofort meine Spastik im Körper eingesetzt und mir signalisiert dass ich körperlich und mental bis ans Ende meiner Kräfte gegangen bin. Auch hier ist es ein Kampf im Kopf die Kontrolle über meine Spastik zu behalten. Das gelingt aber leider nicht immer.

Durch den erreichten fünften Platz bei der Europameisterschaft habe ich es zu dem geschafft einen großen Sprung in der Weltrangliste nach vorne zu machen. Der fünfte Platz katapultiert mich auf den siebten Platz in der Weltrangliste.

Natürlich kann so eine Reise ins Ausland zusätzlich noch für Stress und Unwohlsein sorgen. Von der Lebensmittelvergiftung die Teile des deutschen Teams und auch andere Nationen erwischt hat, bin ich zum Glück verschont geblieben.

Dafür hat es mich dann an anderer Stelle eingeholt. Wo ich wieder mal festgestellt habe, wie unwohl ich mich ohne meinen eigenen Rollstuhl fühle und welche Verbindung ich zu meinem Rollstuhl habe. Es beim Rückflug nach Deutschland beziehungsweise beim Flug von Gaziantep nach Istanbul waren auf einmal die Rollstühle der Athleten des spanischen Teams und mein eigener Rollstuhl weg. Ich habe an dieser Stelle richtig gemerkt, welche Horrorszenarien mir und den spanischen Athleten durch den Kopf gingen. Was ich an dieser Stelle sehr schade finde ist, dass das türkische Service-Personal am Flughafen in Istanbul nur wenig Verständnis für unsere Situation gezeigt hat. Sie waren mehr damit beschäftigt, ihr Ablaufschema einhalten zu wollen. Zum Glück hatte ich bei dem Rückflug nach Deutschland die ganze Zeit meinen Freund Tervel Zwjatkow an meiner beziehungsweise unserer Seite. Er muss beruflich sehr viel fliegen und hat dadurch schon einige Erfahrung. Aufgrund seiner sprachlichen Kenntnisse und dem Zusammenspiel von Nachdruck und Geduld sind dann alle Rollstühle wieder aufgetaucht. Da bekommt der Spruch: „wenn man eine Reise tut, kann man was erleben“, eine ganz neue Bedeutung. Ich glaube wenn wir ihn nicht gehabt hätten, würden wir heute noch in Istanbul am Flughafen sitzen. Aber zum Glück sind wir alle gut zu Hause angekommen.

Bericht & Bild: Sven Baum

 

Deutsche Meisterschaft in Berlin

Para Karate -

Nach fünf Monaten der erste Wettkampf. Und dann so ein Highlight wie die deutschen Meisterschaften, Da kann ich mit meiner Leistung im Großen und Ganzen sehr zufrieden sein. Natürlich gibt es immer wieder Stellschrauben an denen ich drehen muss. Am Ende schraube ich mich aber so zum Erfolg. Auch bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft konnte ich mein Titel verteidigen.

Text/Bild: Sven Baum

Poish Open

Para Karate -

Hier könnt ihr den Blog-Eintrag von Sven Baum zu den Polish Open sowie den Herausforderungen der Anreise nachlesen. Beim Vorbereitungswettkampf auf die Weltmeisterschaft in Dubai belegte Baum Platz 1.

Bericht

DM in Berlin

Para Karate -

Am vergangenen Wochenende fanden in Berlin die deutschen Meisterschaften im Para Karate und Karate statt. Lang, lang ist es her als wir das letzte Aufeinandertreffen in dieser Konstellation hatten. Wenn man bedenkt, dass die letzten deutschen Meisterschaften Anfang 2020 stattgefunden haben und 1,5 Jahre später die nächsten deutschen Meisterschaften statt fanden, so passiert in der Zeit eine ganze Menge. Bedingt durch die Pandemie gab es teils einen kompletten Stillstand im Para Karate. In dieser Zeit hat sich das Regelwerk der WKF für das Para Karate komplett geändert. Allen Umständen zum trotz habe ich versucht mich dem neuen Regelwerk schnellstmöglich anzupassen. Aus diesem Grund versuche ich, in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft, so viele Wettkämpfe wie möglich mit zu machen und zu testen. Damit meine Katas Routine und Stabilität bekommen.   ...mehr

Das ist mir bei den diesjährigen deutschen Meisterschaften auch ganz gut gelungen. Da ich meinen Titel aus dem letzten Jahr verteidigen konnte. Natürlich habe ich mit den neuen Katas noch Luft nach oben. Da besteht überhaupt kein Zweifel. Ich bin mit meiner gezeigten Leistung aber dennoch sehr zufrieden und fühle mich auf einem sehr guten Weg der sehr viel Laune macht. Was mich bei den deutschen Meisterschaften in diesem Jahr besonders gefreut hat, ist nicht nur die Tatsache dass ich meinen Titel verteidigen konnte, sondern auch endlich mal wieder Freunde und Wettkampf – Kollegen in „Natura“ zu treffen. Mir hat das richtig gut getan. Deshalb hoffe ich sehr, dass wir so langsam wieder in den normalen sportlichen Rhythmus reinkommen, was die Präsenz angeht. Denn eins ist doch klar: Wenn wir wollen, dass die Menschen Sport machen. Dann müssen auch Möglichkeiten geschaffen werden und vor allem bestehen bleiben, dass die Menschen Sport machen können.

Bericht: Sven Baum

internationale Para Karate - eTournament 2020

Para Karate -

Vor ein paar Tagen ging, aus meiner Sicht, eine großartige Turnierserie zu Ende. An den drei Turnieren des internationalen Para – Karate – eTournament nahmen über 40 Athleten aus 13 Nationen (grob geschätzt) teil. Es ist damit das größte Online – Turnier, wo Para – Karate – Athleten teilgenommen haben. Das ist ein großartiger Erfolg.
Es freut mich sehr, dass so viele Athleten diese Chance genutzt haben, um im Para-Karate, während der Corona – Pandemie, am Ball zu bleiben. Wir  konnten uns in einem Wettkampfgefühl versetzen. Gleichzeitig gab es ganz neue Gesichter im internationalen Para – Karate. Genau das war das Ziel. Den Athleten die Chance zu geben, sich einfach mal auszuprobieren. Natürlich diente es auch als Motivation, auch unter schlechten Trainingsvoraussetzungen weiter zu trainieren. Über so einen langen Zeitraum keinen Wettkampf haben zu können, ist für den Kopf gar nicht so einfach. Ich bin sehr stolz über jeden Athleten der an dieser Turnierserie teilgenommen hat.     ...mehr


Auch für mich waren die drei Turniere ein voller Erfolg. Dabei habe ich es dreimal bis ins Halbfinale geschafft. Das bedeutet für mich, dass ich in der Gesamtwertung den 3. Platz erreicht habe. Ich habe während dieser drei Turniere einiges ausprobiert und bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ganz besonders stolz macht es mich, dass ich mein Sponsor Edeka – Koch als Hauptsponsor bei dem internationalen Para – Karate – eTournament beteiligt hat. Ohne ihn wäre an eine Durchführung des Turniers gar nicht mal zu denken. Natürlich haben sich auch noch viele andere Sponsoren, wie zum Beispiel C & E gGmbH mit dran beteiligt und unterstützt. Sollten 2021 Para – Karate – Turniere in Präsenzform, aufgrund der Corona – Pandemie nicht möglich sein, wird es auf jeden Fall auch wieder online Para – Karate – Turniere geben. Ich freue mich jetzt schon auf die neuen Turniere. Aber noch mehr freue ich mich, wenn wir uns bei Turnieren endlich alle wieder persönlich über den Weg laufen beziehungsweise rollen.

Bericht: Sven Baum

Para Karate – Berliner Open

Para Karate -

Am vergangenen Samstag fanden die Para – Karate – Berliner Open statt. Das Para – Karate – Turnier war richtig gut besetzt. Unter anderem waren Athleten aus Deutschland, Aserbaidschan, der Ukraine und Brasilien gemeldet.
Den entscheidenden Vorrunden-Kampf gegen Vataliy Kondratiuk, aus der Ukraine, konnte ich mit einer sehr guten Kata für mich entscheiden. Auch die Tatsache, dass ich den Pool eröffnet habe, hat mich nicht weiter gestört. Ich hab mich super gut gefühlt und konnte alles, wie ich es wollte, auf den Punkt bringen. Im Finale traf ich dann auf Jaime Ruiz Gonzalez. Er ist der Bronzemedaillen-Gewinner der letzten Para – Karate – WM in Madrid.

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Leider konnte ich das Finale nicht für mich entscheiden. Es ging mit einem knappen Ergebnis an Jaime aus Brasilien.
Dennoch bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Der DKV – Para – Karate – Trainer und auch mein Heimtrainer waren mit der Leistung ebenfalls zufrieden. Tage zuvor war ich im gemeinsamen Trainingslager des deutschen und brasilianischen Para – Karate – Nationalteams. Das Nationalmannschaftstrainingslager hat sich also ausgezahlt. Die Stimmung unter beiden Teams war echt super und ich freu mich schon auf das nächste Aufeinandertreffen.
Auf jeden Fall waren die Berliner Open ein gelungener Test für die in zwei Wochen stattfindenden deutschen Meisterschaften in Hamburg.

Bericht: Sven Baum

Workshop 19.01.2020

Para Karate -

Einen Tag nach den Dresdner Open im Para – Karate gab es für mich das nächste Highlight. An diesem Tag fand ein Para – Karate – Workshop im Rahmen einer Kampfrichter – Fortbildung des Thüringer Karateverbandes statt.
 
Bei diesen Workshop wurde auf die Para – Karate – Regeln der WKF eingegangen. Zudem wurden unterschiedlichster Handicaps angesprochen und neugierige Fragen zu Techniken, Trainingsmethodik und Handicaps besprochen. Dabei kann der praktische Teil aber nicht zu kurz. Mein Trainer und ich zeigten den Kampfrichtern Techniken und Handhabung mit dem Rollstuhl. So hatten die Kampfrichter Gelegenheit selbst einmal die Perspektive im Rollstuhl einzunehmen. Bei den Kampfrichtern wird es auch in Zukunft zu Fragen kommen, die geklärt werden müssen. Das Feedback nach dem Workshop war super und eine gewisse Erleichterung zu spüren.

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Hier ein Zitat aus einem Feedback:

Wir müssen uns bei dir Bedanken. Wir als Kampfrichter versuchen immer einem Ideal zu folgen und das „Idealbild“ heißt absolute Objektivität und Neutralität. Du hast uns geholfen einen Zugang zu finden, um sich auf das eigentliche Schiedsen konzentrieren zu können. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man diesen Zugang unbedingt braucht. Einfach nur, um sich selbst auch ein bisschen sicherer zu fühlen und seine Entscheidungen auch fundiert und argumentativ Begründen zu können, denn das ist das Wichtigste für uns Kampfrichter. Wir müssen immer hinter unseren Entscheidungen stehen können und die auch allen erklären können. Aber ohne Zugang und zumindest einer Grundahnung fällt so etwas extrem schwer. Da hast du heute zusammen mit deinem Trainer extrem gute Arbeit geleistet. Man hat gesehen, wie wichtig wirklich dieser Perspektivwechsel ist. Man kann sich das sonst einfach nicht gut genug vorstellen…soll das aber bewerten können. Das war bisher immer ein großes Problem. Ich denke der Tag heute hat für mehr Selbstsicherheit gesorgt, auch wenn es erstmal nur ein Anfang war. Also Danke an dich für deine Zeit und deinen Input! Der nächste Workshop für Kampfrichter kommt bestimmt.

Bericht: Sven Baum

Wettkampf in Dresden

Para Karate -

Am 18.01.2020 bin ich in die neue Para – Karate – Saison gestartet. Der Weg führte mich nach Dresden, weil zum ersten Mal die Para – Karate – Dresdner Open stattgefunden haben. Für das erste Mal, war das Turnier richtig gut besetzt. Auch ich bin richtig gut in das Turnier hereingekommen und habe mich super wohl gefühlt. Am Anfang hatte ich so meine Bedenken, da das letzte Turnier schon eine Weile zurück liegt. Mein Kopf hat mir diesmal aber keinen Streich gespielt und es lief wie geschnitten Brot. Ich kann wirklich sagen, dass der sportliche Start ins Jahr gelungen ist. In meiner Disziplin habe ich den 1. Platz geholt. Ich freu mich schon auf das kommende Turnier im Februar in Berlin. Und dann geht es Schritt für Schritt in Richtung Europameisterschaften in Baku.

Bericht: Sven Baum

Workshop

Para Karate -

Man könnte sagen, was lange währt, wird richtig gut. Und so war es auch. Denn Amir Valadkhani und ich hatten diesen Para – Karate – Workshop schon im Februar dieses Jahres geplant. Und gestern war es soweit. Amir Valadkhani hatte mich zu seinen Stilrichtungsseminar Shotokan des hessischen Karateverbandes eingeladen. Dort habe ich die Gelegenheit genutzt, den Teilnehmern das Para – Karate näher zu bringen und dafür Neugier zu wecken. Es gab Teilnehmer vor Ort, die sind extra nur des Para – Karate wegen angereist. Das macht mich unheimlich stolz und dankbar, dass wir hier uns da schon eine gewisse Sichtbarkeit und Ernsthaftigkeit erreicht haben. Natürlich hatte ich auch wieder meine Rollstühle zur Verfügung gestellt. So dass, die Teilnehmer einfach mal eine Kata oder technische Kombinationen, im Fahren ausprobieren konnten.

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Natürlich bin ich auch gleich, während des Workshops, auf Fragen eingegangen. Ich hatte schon das Gefühl, dass ich auch gestern wieder, viele Ängste der Teilnehmer in Bezug auf Rollstuhl und Para – Karate abbauen konnte. Auch die Gespräche im Nachgang der Veranstaltung haben mir gezeigt, dass die Neugier und der Wille, dass Para – Karate voran bringen zu wollen, da ist. Man muss nur weiter die Menschen dafür begeistern und in den Köpfen viele Klischees abbauen.  Das geht aber nur wenn man sich auf Augenhöhe begegnet und viel miteinander redet. Die Begeisterung ist da. Ich werde weiter machen und darauf aufbauen beziehungsweise das Feuer weiter entfachen.

Bericht Sven Baum

Eichsfeld Open

Para Karate -

Letztes Wochenende fanden in Heilbad Heiligenstadt die Eichsfeld Open statt. Nachdem ich letztes Jahr das erste Mal an diesem Turnier teilgenommen habe und auch gewinnen konnte, wollte ich diesen Erfolg natürlich wiederholen. Schon allein aus dem Grund, weil es das derzeitig einzige Para – Karate – Turnier in Thüringen ist. Die Teilnehmerzahl im Bereich Para – Karate ist richtig in die Höhe gegangen. Irgendwie hat sich es auch größer angefüllt. Ich war auf jeden Fall nervöser und unruhiger, als im vergangenen Jahr. So kam es im Finale, wie es kommen musste. Ich hatte einen schönen Schnitzer in der Kata, so dass ich mit einem echt komischen Gefühl vom Tatami gegangen bin. Mein Trainer sagte nur zu mir: „Sven, bleib ruhig. Die Rechnung wird am Schluss gemacht.“

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So kam es dann auch. Mein Gegner hatte, wie es scheint, auch nicht seinen besten Tag, so dass es am Ende zur Titelverteidigung gereicht hat.
An dem Tag hatte ich auch mal das Glück auf meiner Seite. Auf jeden Fall war es spannend bis zur letzten Minute. Und ich weiß, woran ich die nächsten Wochen auch intensiv arbeiten muss. Meine mentale Stärke muss mal wieder aufpoliert werden.

Bericht: Sven Baum

Bavarian Open

Para Karate -

Am letzten Samstag haben in Fürth die Bavarian Open, einem internationalen Para – Karate – Turnier, stattgefunden.
In diesem Jahr konnte ich in meiner Kategorie Kata – Rollstuhl das Turnier auch wieder für mich entscheiden und gewinnen. Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden, erst recht mit dem Wissen das der letzte Wettkampf zweieinhalb Monate her ist und ich damals mit meiner Leistung nicht ganz so zufrieden war. So einen Wettkampf ist schon was cooles. Dort kann man sich einfach immer mal überprüfen wo man steht und sieht wie das mentale Feeling ist.
Ich bin mit einem super guten Gefühl nach Hause gefahren und freue mich schon auf die im September stattfinden Eichsfeld Open.  Das Para – Karate – Turnier in Thüringen. Sozusagen mein Heimspiel…

Bericht: Sven Baum

Turnier in Cossonay (Schweiz)

Para Karate -

Nun ist es auch schon eine Woche her. Am 31. Mai bin ich der Einladung  zum ersten nationalen Karate – Turnier für Menschen mit Handicap nach Cossonay, in die Schweiz, gefolgt. Worüber ich mich sehr gefreut habe und auf diesem Weg,  möchte ich mich ganz herzlich für die Einladung bedanken. Dort hatte ich die Möglichkeit eine Kata im Rollstuhl und einige Selbstverteidigungssituationen zu zeigen.
Für mich war es ein hoch interessantes Wochenende. Es war spannend herauszufinden, wie man in der Schweiz an das Thema Para-Karate beziehungsweise Karate für Menschen mit Handicaps rangeht. Die Idee das Para – Karate auch in der Schweiz aufzubauen und zu etablieren, finde ich große Klasse. Denn nur mit Athleten, die diesen Sport machen, kann man  Para – Karate durchführen und weiter entwickeln. Natürlich habe ich auch die Trainer und Kampfrichter mit meinem Rollstuhl fahren lassen.  ...mehr

Egal wo ich hinkomme, kann ich immer wieder beobachten, dass an das  Thema Handicap, aus meiner Sicht, viel zu emotional rangegangen wird. Dabei ist es für mich eigentlich ganz einfach. Die Zielsetzungen müssen klar sein. Was ist das Ziel? Wo will man überhaupt hin? Und was muss man tun um dieses Ziel zu erreichen?!  Die Zielsetzungen haben mit dem eigentlichen Handicap einer Person, aus meiner Sicht nichts zu tun. Die Zielsetzung ist reine Kopfsache.  Ich kann  dieselben Ziele bei einem Menschen mit Handicap ansetzen,  wie für nicht behinderte Athleten. Das heißt, wenn man das Ziel habe meinen Athleten zum ersten, zweiten, dritten oder vierten Dan  zu bringen, dann tut man das in der Regel, wenn man bei dem Athleten das Potenzial erkennt. Genauso ist es im Sport für deutsche Meisterschaft, Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft. Da ist das Ziel klar, weil ich meinem Ableben das Potenzial zutraue, dieses Ziel zu erreichen.
Bei Menschen mit Lernbehinderungen muss man auf die mental der Belastungsgrenze achten. Aber bei allen Menschen mit Handicaps gilt: Plane Geduld und Zeit ein!  Dies ändert aber nichts an der Zielstellung. Es ist wie immer und überall Leistung fordern und Leistungsbereitschaft fördern. Wenn die Zielstellung die ist, dass soziale Miteinander unter den Menschen mit Handicaps zu fördern, dann ist das vollkommen o. k..  Aus meiner Sicht ist dann aber ein Trainingscamp oder Ferienlager,  wo man Training für die Motorik anbietet, vollkommen ausreichend.
Wenn man sich entschließt das Para-Karate aufzubauen, habe ich, auch beim Turnier in der Schweiz, schon bei einigen Athleten echtes Potenzial gesehen. Das heißt, es lohnt sich, das Para-Karate voran zu treiben. Bitte nehmt das Para-Karate ernst und findet Potenzial!

Bericht: Sven Baum

Para Karate - Deutsche Meisterschaft

Para Karate -

Am letzten Wochenende fanden die deutschen Meisterschaften im Para Karate statt. Ihr werdet jetzt bestimmt denken: "Was? Eineinhalb Wochen nach der Europameisterschaft..." Ja genau. Es war für mich an dem Tag auch nicht so gelaufen, wie ich mir das so gewünscht hätte. Ich muss dazu sagen, dass ich dabei immer mein schlimmster und kritischster Gegner bin. Ideal wäre es gewesen, wenn ich meine Leistung von der Europameisterschaft nochmals bei der deutschen Meisterschaft hätte abrufen können. Vielleicht habe ich mir die mentale und körperliche Regeneration leichter vorgestellt. Ich war nicht tief genug in meinem Tunnel. Meine Techniken und meine Dynamik sind mir nicht so locker und leicht von der Hand gegangen.

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Es war alles sehr anstrengend. Ich hab mich ziemlich verkrampft gefühlt. So sah es für mich, im Nachgang bei der Auswertung mit meinem Trainer Peter Vogel, auch aus. Ich weiß, dass ich es viel besser kann. Im Fußball würde man jetzt sagen: "Kein schönes Spiel, aber den Arbeitssieg nach Hause gebracht und Ziel erreicht."
Am 05.05.2019 geht es zu den Bavarian Open nach Erding. Dort werde ich wieder alles geben. Ich versuche an die Leistungen der Europameisterschaft anzuknüpfen und noch einen drauf zu setzen. Jetzt habe ich ja noch ein bisschen mehr Zeit für die Vorbereitung auf dieses Para Karate Turnier.
Bericht: Sven Baum

Para – Karate – Europameisterschaften 2019

Para Karate -

Nun liegt das Highlight des Jahres schon ein paar Tage hinter mir. Die Para – Karate – Europameisterschaften 2019 haben es echt in sich gehabt.

Die Weiterentwicklung der Meisterschaften ist nicht zu übersehen. Das Leistungsniveau der internationalen Konkurrenz, egal in welcher Kategorie, steigert sich von Meisterschaft zu Meisterschaft. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um eine Welt – oder Europameisterschaft handelt. Die Zeiten, wo man mal einfach so zu einer Welt – oder Europameisterschaft gefahren ist, und da gewonnen hat, sind längst vorbei. Mittlerweile kennt man sich ja unter den Athleten ein bisschen und kommt auch ins Gespräch. So habe ich zum Beispiel erfahren, Dass die neue amtierende Europameisterin Isabel Fernandez, Der Kategorie Rollstuhl-Kata-Damen, 6 Stunden täglich trainiert. Was sie dann auf dem Tatami zeigt, ist echt eine Augenweide und ein Beweis, wie man Körper und Rollstuhl beherrschen kann.     ...mehr

Mein Freund Fatah Seback aus Frankreich hat am Ende die Bronze-Medaille geholt. Er ist, genau wie ich, von der ersten Weltmeisterschaft mit dabei und ich wünsche mir ihn in Dubai, bei der nächsten WM, wiederzusehen.
Bei den gezeigten Leistungen darf aber nicht nicht vergessen, die Rollstuhlfahrer mitzunehmen und eine gleichwertige Chance zu geben, denen die Performance ihrer Katas, auf Grund ihres Handicaps, so zum Beispiel bei feinmotorsischen Störungen, nicht so perfekt möglich ist. Sonst haben wir nämlich irgendwann das Problem, dass es nur noch „Läufer“ in der Kategorie Kata-Rollstuhl gibt. Ganz einfach weil diese Athleten ihren Oberkörper und ihre Muskulatur ganz anders und störungsfreier einsetzen können.
Ich weiß, dass auf Seiten der World-Karate-Federation und den Kontinentalverbänden fieberhaft an einer funktionierenden Lösung der Klassifizierung gearbeitet wird. Aus dem Grund wird die Klassifizierung auch permanent angepasst. An dieser Stelle nochmals ein großes Lob an das Team der Klassifizierung. Ihr macht einen super Job. Ich weiß, es ist immer eine Schweinearbeit. Vielleicht ist es auch ein Lösungsansatz einen weltweiten Pool von Para-Karate-Schiedsrichtern zu etablieren?! Diese Schiedsrichter werden dann vornehmlich bei Para-Karate-Turnieren eingesetzt. Sie haben dann die Möglichkeit, sich mit den unterschiedlichsten Handicaps zu konfrontieren und daran zu gewöhnen. Man entwickelt dann automatisch ein Auge für Handicap und Kata-Technik.
Ich bin sehr glücklich darüber in den letzten Wochen und Monaten mein Trainingsprogramm so nach oben schrauben und durchziehen zu können. Ein großes Dankeschön an meine Trainer, vor allem an Peter Vogel und Heiko Kuppi. Sie und mein Umfeld haben dafür gesorgt, dass ich auf dem Punkt meine Bestleistung, aller bisherigen Wettkämpfe, abrufen konnte. Ich, für mich, bin mit meiner Leistung sehr, sehr zufrieden. Natürlich hätte ich mich über eine Mitteilung sehr gefreut. Aber ich wusste auch, dass dies sehr schwer wird.
Warum ist am Ende in der Abrechnung nur Platz 7 geworden ist, muss noch analysiert werden.
Was mich sehr erfreut, Das zu beobachten ist, wie ernst auch andere Nation das Para – Karate, mittlerweile ernst nehmen und das Potenzial suchen und finden.
Aus meiner Sicht muss die internationale Konkurrenz noch intensiver über das Jahr beobachtet werden, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Nur so lassen sich Überraschungen bei Welt – und Europameisterschaften minimieren.

Die Tage vor meinem Wettkampf habe ich intensiv genutzt um einen Kopf vorzubereiten. So manches mal für in paar Techniken in der Hotellobby.
Natürlich habe ich im deutschen Team auch ein bisschen für Inklusion besorgt. Jeder der wollte konnte mal eine Runde mit meinem Rollstuhl drehen. Und dabei, bei sich, einen Perspektivwechsel vornehmen. Egal ob es unser Mannschaftsarzt oder ein Athlet war, Spaß hat es Allen gemacht.

Ich habe die ganze Europameisterschaft als sehr gelungen und gut organisiert empfunden.

Bericht: Sven Baum