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Februar 2021

Weltklasseleistungen am 20. Februar in Erfurt - Lokalmatador Daniel Scheil verbessert seinen Deutschen Rekord im Kugelstoßen

Para Leichtathletik -

Eigentlich sollten am 20. Februar die Deutschen Hallenmeisterschaften Para Leichtathletik in der Erfurter Hartwig-Gauder-Halle ausgetragen werden, was in der aktuellen Situation jedoch unmöglich wurde. Auf Einladung und mit genehmigtem Hygienekonzept ermöglichten das Gesundheitsamt der Stadt Erfurt und der Erfurter Sportbetrieb dem veranstaltenden HSC Erfurt aber einen Einladungswettkampf für Deutschlands Top Athleten in Vorbereitung auf die Paralympics in Tokio.

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DBS-Para Leichtathletik Team Manager Jörg Frischmann resümierte anschließend: „Auch wenn die Situation in der Halle mehr an ein Training erinnert hat, so war bei den Athletinnen und Athleten zu spüren, wie sehr sie die Wettkämpfe herbeisehnen. Die Leistungen waren herausragend.“

Der TBRSV e.V. und der Handicap Sports Club Erfurt e.V. unterstützten das Projekt finanziell, da die erhöhten Ausgaben für Corona-Tests, Mediziner und Testmaterial nicht über die Startgelder gedeckt werden konnten. Die Teilnehmer waren handverlesen und eingeladen, Zuschauer wurden nicht zugelassen.

Die Leistungen der Athleten waren teilweise sensationell. Einmal mehr brillierte Deutschlands Para-Athlet des Jahres 2019, Johannes Floor vom TSV Bayer 04 Leverkusen mit der weltweit schnellsten 200 Meter-Zeit, die je ein Para Athlet in der Halle aufstellte. In 21,41 Sekunden verblüffte er die Athleten, Trainer und Kampfrichter mit einem Blitzstart und hervorragendem Rennverlauf. Klar bedeutete die Zeit einen Deutschen Rekord, da Weltrekorde in der Halle leider nicht geführt werden. 45 Minuten zuvor sicherte er sich bereits den Deutschen Rekord über 60m mit einer Leistung von 7,27 Sekunden. Trainingspartner David Behre folgte in guten 7,80 Sekunden. Vereinskollegin Irmgard Bensusan konnte ebenfalls einen überzeugenden Start in die paralympische Wettkampfsaison realisieren. Bei 26,41 Sekunden stoppte die Uhr über 200 Meter– Deutscher Rekord.

Deutsche Rekorde gab es auch im Wurfbereich. Lokalmatador Daniel Scheil vom HSC Erfurt e.V. verbesserte seine eigene Rekordmarke aus dem Vorjahr um 4 Zentimeter auf 10,68m. Der Athlet der Startklasse F33 (Wurf sitzend), reiste direkt danach ins Trainingslager nach Belek/ Türkei und bereitet sich weiter auf sein großes Ziel, die Paralympics in Tokio vor. Seinen Paralympicsieg von 2016 wiederholen – es wäre ein Traum. „Ich fühle mich gut und will bis Ende März noch die 11 Meter-Marke überbieten“, so Scheil. Am 1. April endet die nächste Slotvergaberunde um einen der begehrten Startplätze für Tokio. Zur WM im November 2019 war ihm die Startplatzsicherung wegen einer Verletzung nicht möglich, jetzt braucht er eine vordere Weltranglistenplatzierung. „Aktuell sieht es gut aus, aber es geht noch besser“ ist sich Scheil sicher und wird dafür noch 2 Wettkämpfe in Angriff nehmen, bevor es dann endgültig in die Freiluftsaison geht. Mathias Schulze (BPRSV Cottbus) übertraf mit 15,56m im Kugelstoßen seine bisherige Deutsche Rekordmarke um 25 Zentimeter und Marie Brämer-Skowronek vom SC Magdeburg überzeugte mit 7,55m, ebenso einem Deutschen Rekord.

„Es war wichtig, dass wir uns als verlässlicher Ausrichter der Hallen-DM auch unter diesen neuen Bedingungen bewähren konnten. Im kommenden Jahr wollen wir wieder alle Para Leichtathleten in Erfurt begrüßen, denn sie kommen sehr gerne“, fasste Veranstaltungsleiter Carsten Weiss zufrieden den Wettkampf zusammen, ohne einen Dank an alle Unterstützer zu vergessen, zu denen auch die Kampfrichter des Thüringer Leichtathletikverbandes und Wettkampfmanager Thomas Nuss gehören. „Es ist gut und wichtig, sich auch in schweren Zeiten auf seine Partner verlassen zu können“, würdigte der Fachwart Leichtathletik des TBRSV das Engagement aller Förderer.


Bericht: Marion Peters    


Ex Coach Josef Jaglowski mit den Baskets aus Rahden beschert dem Meister ein Tanz auf der Rasierklinge

Rollstuhlbasketball -

Mit 76:72 ( 19:27,17:19,21:10,19:16 ) gehen die Thuringia Bulls als Sieger vom Feld und stehen nach der Wertung 20:0 gegen Trier bei 74 Siegen in Folge. Die Serie hat lange gewackelt, da Rahden unglaublichen Basketball gespielt hat. Es hat lange nicht mehr ein Team den Bulls so eingeheizt, wie das Jaglowski Team. Von Beginn an fuhren die Bulls der Musik hinterher und Coach Michael Engel prägte den Satz „Rahden schmeißt den Ball in die Luft und er fällt in unsere Reuse“. Teilweise waren die Bulls mit 12 hinten und zur Halbzeit, beim Stand von 36:46 für Rahden, musste Coach Engel die Köpfe in seinem Team gerade rücken.

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Aus der Halbzeit kamen die Gastgeber mit einer gehörigen Portion Lust, dem Spiel eine Wende zu geben. Innerhalb von 5 Minuten hatte der Meister mit gewaltiger Energie den Rückstand wett gemacht und ging beim Stand von 51:50 in Führung. Bis zum Ende des dritten Viertels ging das Spiel hin und her und Alex Halouski, Jens Albrecht und Kapitän André Bienek zeigten, zu was sie in der Lage sind, wenn der Kessel brennt. Vor allem Jens Albrecht legte nun Mustafa Korkmatz an die Kette, was die Rahdener deutlich einschränkte. Alex Halouski und Vahid Azad fanden sich jetzt immer öfter und 5 Minuten vor Ende stand es 66:64. Bei Rahden hatte sich der Brite Thomas Schmidt ausgefoult und das ist für die Bullen das Alarmzeichen für den Endspurt. Mit einmal führten die Thüringer mit 7 Punkten und das Spiel neigte sich zu Gunsten der Hausherren.
"Das war ein Spiel auf ganz hohem Niveau und es zeigte uns, dass die Last der Serie immer schwerer auf den Schultern hängt", urteilt Nationalspieler Jens Albrecht nach dem Spiel. Nächste Woche geht es nach München und da streben die Elxlebener ein Jubiläum an.

Das Aufgebot der Bulls:
Marie Kier, Helen Freeman, Jitske Visser, Hubert Hager, Vahid Azad 16, Karlis Podnieks, Jens Albrecht 10, Alex Halouski 33, Ian Pierson 4, André Bienek 13.

Bericht: Lutz Leßmann

In der Rollstuhlbasketball Bundesliga gewinnen die Bulls auch Teil zwei des Doppelspieltages gegen die Rhinos aus Wiesbaden mit 91:61 (25:15,29:11,18:12, 23:19)

Rollstuhlbasketball -

Nach dem Auswärtssieg in Hamburg am Samstag erwarteten die Rhinos aus Wiesbaden den Deutschen Meister und wollten im ausgeruhten Zustand die Bullen ärgern. Die hatten sich vom Sonnenschein sowie der schneefreien hessischen Landeshauptstadt inspirieren lassen und waren von der ersten Minute an hellwach. Alex Halouski und Vahid Azad waren von Beginn an von der Leine und zeigten ihre Spielfreude. Zum Ende des ersten Viertels versenkten die beiden Center staubtrocken von jenseits der 6,25 m und schraubten die Führung auf 25:15. Coach Michael Engel begann mit der Rotation und die Bullen spielten sich in einen Rausch.

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Marie Kier präsentierte sich ihrer U25 Trainerin Marina Mohnen, die als Co-Kommentatorin den Livestream mit Worten der Anerkennung anreicherte. Die großen Bullen waren nun zu dritt auf dem Feld und Hubert Hager vollendete aufmerksam den Rebound. Mit feinem Teambasketball schraubten die Thüringer das Halbzeitergebnis auf 53:24 und gingen tiefenentspannt in die zweite Halbzeit. Die Gäste aus Thüringen bestimmten auch in der zweiten Halbzeit das Spiel und hatten mit ihren Big-Männern die spielentscheidenden Akteure in ihren Reihen. Vahid Azad machte unglaubliche 16 von 19 Körben und ist der Topscorer der Begegnung. Damit hält sich das Ärgern der Rhinos für die Bulls in Grenzen und Michael Engel gab all seinen Spielern ausreichend Spielzeit. Nun gehen die Bulls mit zwei klaren Auswärtssiegen aus dem Doppelspieltag und stehen weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze.

Das Aufgebot der Bulls:
Marie Kier, Helen Freeman, Jitske Visser 2, Hubert Hager 4, Vahid Azad 36, Karlis Podnieks, Jens Albrecht 5, Alex Halouski 30, Ian Pierson 2, André Bienek 12.

Bericht: Lutz Leßmann

In der Rollstuhlbasketball Bundesliga gewinnen die Thuringia Bulls Teil 1 des Doppelspielwochenendes in Hamburg 80:56

Rollstuhlbasketball -

Die Thuringia Bulls gehen in Hamburg konzentriert in das Spiel, hatte doch Hamburg erst ein Spiel verloren in dieser verrückten Saison. Von Beginn an suchten die Bullen ihren Topscorer Alex Halouski und der machte gewohnt Nägel mit Köpfen. Hamburg kam nur schwer ins Spiel und hatte dem Meister wenig entgegenzusetzen. Coach Micha Engel begann früh mit der Rotation. André Bienek und Ian Pierson kamen bis zur Halbzeit in Foulprobleme. In den ersten beiden Vierteln hatte das Spiel seine Vorentscheidung und die Bullen gingen in der Inselparkarena mit 44:27 zum Pausentee. Im dritten Viertel hatten die Gäste aus Thüringen ihre beste Zeit und machten mit Tempobasketball den Sack zu.

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Alex Halouski wird mit 38 Punkten Topscorer der Partie und hatte unter beiden Brettern den Hut auf. Im letzten Viertel erfüllten die Thüringer nicht mehr die Erwartungen ihres Coaches und der gute Eindruck in den ersten drei Vierteln war wie weggeblasen. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Bullen schon in Gedanken auf der langen Rückfahrt waren und das nächste Spiel in Wiesbaden keine 20 Stunden später bereits in den Köpfen seinen Platz fand. Am Ende geht ein ungefährdeter Sieg 80:56 (21:12,23:15,23:12,13:17) in die Wertung.

Das Aufgebot der Bulls:
Marie Kier, Helen Freeman 2, Jitske Visser 3, Hubert Hager 1, Vahid Azad 14, Karlis Podnieks 3, Jens Albrecht, Alex Halouski 38, Ian Pierson 5, André Bienek 11.

Bericht: Lutz Leßmann